Die Anna-Freud-Schule ist eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt kranke Schülerinnen und Schüler und arbeitet nach den Richtlinien für Unterricht und Erziehung kranker Schülerinnen und Schüler des Hessischen Kultusministeriums aus 10/2021. Die Richtlinien finden sie hier.
Klassen
Die AFS unterrichtet inklusiv.
Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Jahrgänge und Altersstufen sowie verschiedener Bildungsgänge kommen in einer Klasse/ Lerngruppe zusammen und arbeiten nach ihren individuellen Bedürfnissen und auf ihrem individuellen Leistungsniveau an den gleichen oder an unterschiedlichen Unterrichtsthemen.
Die Lerngruppen bestehen in der Regel aus bis zu acht Schülerinnen und Schüler verschiedener Bildungsgänge und Jahrgangsstufen.
In manchen Bereichen arbeiten die Klassen/ Lerngruppen zusammen. Insbesondere das einmal wöchentlich stattfindende Wahlangebot bringt die Schülerinnen und Schüler verschiedener Klassen in Kooperation.
Stundenumfang
Der Umfang des Unterrichts für die Einzelne/ den Einzelnen richtet sich einerseits nach den individuellen Möglichkeiten der Schülerinnen und Schüler (Gesundheitszustand, aktuelles individuelles Leistungsvermögen) und andererseits nach den Strukturen der klinischen Behandlung und der Klinikabläufe (Therapietermine, Essenszeiten, Ruhephasen, …). In der Regel muss deshalb von der gewohnten Stundenanzahl der Stammschule abgewichen werden und ein bestmögliches Maß an Unterrichtsumfang für die Einzelne/ den Einzelnen gefunden werden.
Stundenpläne
Stundenpläne werden von den Lehrkräften für jede(n) einzelne(n) Schülerin/ Schüler individuell erstellt. Häufig wird wöchentlich eine Anpassung vorgenommen, um den sich häufig verändernden Bedingungen (aktueller Gesundheitszustand, …) gerecht zu werden. Im Einzelfall kann aber auch eine tageweise Anpassung nötig sein.
MRV
In der Jugendforensischen Klinik Marburg bietet die AFS ebenfalls individuell abgestimmte Unterrichtangebote für die dort gerichtlich untergebrachten Jugendlichen/ jungen Erwachsenen. Hier kommt aber zum Tragen, dass die Schülerinnen und Schüler meist über einen längeren Zeitraum (ggf. über Jahre) untergebracht sind und so eine persönlich engere Anbindung an die Schule haben. Damit ist eine Begleitung des jeweiligen Schulverlaufs und der damit verbundenen schulischen und beruflichen Perspektiven (Abschlüsse, …) besser möglich.
Klinik/ Therapie
Die schulischen Abläufe beziehen den Therapiebedarf der Schülerinnen und Schüler mit ein und integrieren diesbezügliche Termine in den Schulalltag.
In enger Absprache mit der Klinik werden therapeutische und schulische Belange miteinander verknüpft. Hierzu dienen wöchentliche Schulbesprechungen und gegenseitige Einladungen zu unterschiedlichen Gesprächsformaten, sodass wir uns stets im Austausch über die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler befinden.
Abschlüsse
Die AFS arbeitet mit den Stammschulen bei der Erteilung von Abschlüssen zusammen, sodass auch in der Zeit des Klinikaufenthalts das Absolvieren von Abschlussprüfungen (vorrangig Haupt- und Realschule) möglich ist, wenn es den individuellen und aktuellen Möglichkeiten der Schülerinnen und Schüler entspricht.
Außenstelle Alsfeld
Unsere Außenstelle ist an die Vitos Kinder und Jugendtagesklinik in Alsfeld angebunden. Dort wird, ähnlich wie in Marburg, Unterricht für die tagesklinischen Patientinnen und Patienten erteilt. Das Prinzip ist das gleiche wie in Marburg, allerdings ist das Lehrerinnen- und Lehrerteam kleiner und wir beschulen nur insgesamt 12 Kinder und Jugendliche in zwei Gruppen. Die Kooperation mit der Tagesklinik ist eng und an den speziellen Bedürfnissen der teilstationären Behandlung ausgerichtet. Ebenso wie in Marburg kooperieren wir auch hier mit den Stammschulen und den Erziehungsberechtigten, um die Schülerinnen und Schüler bestmöglich zu begleiten.